Todesfelde-Ära endet: Wer sichert sich den Titel in Segeberg?

Kreispokalfinale in Leezen

Der SV Todesfelde dominierte in den vergangenen Jahren den Kreispokal Segeberg. Nun wird es erstmals seit 2014 wieder einen anderen Pokalsieger geben. Foto: Lobeca/Wolf Gebhardt

Leezen – Am kommenden Donnerstagnachmittag um 15.30 Uhr steigt an der Hamburger Straße in Leezen das Finale des Kreispokal Segeberg. Erstmals seit elf Jahren steht nicht der Titelverteidiger SV Todesfelde im Endspiel. Der Oberliga-Tabellenführer musste sich im Halbfinale gegen einen der beiden Titelanwärter geschlagen geben.

Souverän ins Finale

Als Underdog ins Spiel gehen wird der TuS Hartenholm. Sie stehen derzeit in der Verbandsliga West an der Tabellenspitze und somit kurz vor dem Aufstieg in die Landesliga. Aus dieser stiegen sie 2021/22 erst ab. Der Traum vom Titel und der Qualifikation zum Landespokal lebt.
In der ersten Runde gastierten sie beim B-Klassisten TSV Nahe. Mit 9:0 (6:0) fegten sie über den Gegner hinweg und zogen souverän ins Achtelfinale ein. Dort gastierten sie bei Ligakonkurrent SG Oering/Seth. Doch an diesem Tag war es nur kaum zu glauben, dass beide in der Verbandsliga beheimatet sind. Mit 6:1 (4:0) bezwang der TuS den Aufsteiger von 2022. Auffällig dabei war, dass sechs unterschiedliche Spieler für den Finalisten trafen. Im Viertelfinale wartete ein weiterer Ligakonkurrent mit dem SSC Phoenix Kisdorf. Diesmal sollte es schon deutlich enger werden. Auf die Führung durch Timo Novak (24.) folgte die Antwort prompt. Mit Pausenpfiff ging Hartenholm durch Jonas Früchtenicht (45.) erneut in Führung. Nach dem Seitenwechsel machte Maximilian Kokot (67.) den Deckel drauf zum 3:1-Sieg und Einzug ins Halbfinale.
Dort sollten sie auf die Überraschungsmannschaft der Pokalsaison treffen. Bei der TuS Teutonia Alveslohe, scheiterten zuvor bereits unter anderem die SG Blau-Rot Holstein (8:6 n.e), sowie der SC Rönnau 74 (2:1). Man war also gewarnt und der Außenseiter ging tatsächlich in Führung. Doch ein Eigentor brachte den Verbandsligisten nur eine Minute später zurück. Im zweiten Durchgang gelang dem TuS Harteneholm binnen zwei Minuten der Doppelschlag durch Paul Gehrmann (58.) und Christian Voigt und somit der Knockout für den Gegner. Kurz vor dem Ende machten sie den Deckel in Person von Jonas Früchtenicht (89.) drauf. Das Finalticket wurde gebucht und nun soll der Titel her.

Beim TuS Hartenholm will man auch im Finale jubeln. Foto: Lea Paetzold

Das Ende einer Ära

Diesen möchte allerdings auch der Favorit in diesem Endspiel einfahren. Die Kaltenkirchener TS befindet sich derzeit nicht nur im Kampf um den Kreispokal, sondern auch in einem Kopf-an-Kopf-Rennen an der Tabellenspitze in der Landesliga Holstein. Nicht nur der zuletzt deutliche 5:0-Sieg gegen Phönix II untermauerte ihre Qualität, sondern die gesamte Saison. Die vergangenen neun Pflichtspiele blieben sie ungeschlagen, zuletzt kassierten sie sogar nur einen Gegentreffer aus vier Spielen. Sie sind extrem schwer zu schlagen, was in dieser Pokalsaison bereits einige zu spüren bekamen. Beim SC Wakendorf aus der Kreisklasse C kam man zwar noch kampflos weiter, doch im Achtelfinale wartete mit dem SV Wahlstedt ein ambitionierter Kreisligist. Am Ende gab es einen 8:1-Sieg. Beim SV Schackendorf sollte es schon etwas enger werden. Zehn Minuten vor der Pause ging KT durch Torjäger Enrik Nrecaj (35.) in Führung. Nach dem Seitenwechsel legte Ben Mügge (63.) nach. Das vermeintlich leichte Programm wurde souverän gemeistert, doch im Halbfinale wartete ein ganz dicker Brocken. Mit dem SV Todesfelde gastierte nicht nur der Titelverteidiger und Favorit, sondern auch der Landespokalfinalist. In den vergangenen Jahren gelang es niemandem „Tofe“ zu stoppen, zuletzt dem SV Henstedt-Ulzburg 2014. Knapp zehn Jahre blieben sie also im Pokal ungeschlagen, doch jede Serie würde mal reißen. Nach einer torlosen ersten Hälfte traf Morten Liebert (52.) zur Führung des Oberligisten. Doch ein Doppelschlag von Janik Jensen (57.) und Enrik Nrecaj (59.) sorgten für Kaltenkirchens-Führung. Diese sollte lange anhalten, denn der SVT tat sich sehr schwer gegen den Landesligisten. Manuel Carvalho (95.) rettete den Titelverteidiger schließlich ins Elfmeterschießen. In diesem hielt tatsächlich die Kaltenkirchener TS die Nerven, sodass sie den Favoriten ausschalteten und das Finalticket buchten. Nach dem Viertelfinalaus im vergangenen Jahr, soll in dieser Saison der Titel her.

Der Jubel bei der Kaltenkirchener TS in dieser Saison war groß. Foto: Niklas Runne

„Eine besondere Situation“

Vor dem Endspiel sagte der Sportliche Leiter des TuS Marius Kirstein zu HL-SPORTS: „Grundsätzlich ist es eine besondere Situation für uns, da es aktuell terminlich Schlag auf Schlag geht und zwei Tage später schon das nächste Liga-Highlight in Glückstadt auf uns wartet. Unabhängig wie es am Ende ausgeht, genießen wir die Zeit aktuell total und dann noch ein Pokalfinale gegen die KT spielen zu dürfen ist natürlich überragend. Dass es so spät in einer Saison noch um so viel geht, ist nicht selbstverständlich und dies ermöglichen uns auch eine Menge Menschen, die sonst nicht auf dem Platz stehen. Um uns bei denen zu bedanken, die sonst im Hintergrund aktiv sind oder uns Woche für Woche supporten, wird es bereits vor dem Spiel Feierlichkeiten in Hartenholm geben, bevor es anschließend mit dem Bus nach Leezen geht. Egal was dann nach Abpfiff auf der Anzeigetafel steht, wird es anschließend mit allen zusammen stimmungsvoll weitergehen, um sich gemeinsam auf die letzte Woche der Saison einzuschwören. Sportlich erwartet uns ein richtiges Brett. Die KT macht seit Jahren einen tollen Job und was man dort mittlerweile auf die Beine gestellt hat, ist richtig stark. Qualitativ sind sie herausragend besetzt und wir machen uns auf einen Gegner gefasst, der in der Lage ist, den Ball schnell zirkulieren zu lassen, um dann in den richtigen Momenten ihr Tempo vorne auszuspielen. Zudem sind sie bei Standards immer gefährlich. Daher ist die Favoritenrolle klar vergeben. Aufgrund von Verletzungen und Krankheiten müssen wir personell etwas jonglieren, mit Blick auf das Wochenende und können den finalen Kader erst am Donnerstag festlegen. Allerdings ist im Pokal immer alles möglich und daher werden wir versuchen, das Spiel möglichst lange ausgeglichen zu gestalten und wenn es dann eine Chance gibt, werden wir sie nutzen. Sollte dies nicht klappen, wird sich aber auch keine Enttäuschung breit machen. Zu groß ist die Vorfreude auf die Spiele danach.“

„Unsere Mannschaft ist heiß“

Vor dem Endspiel sagte KT-Trainer René Sixt zu HL-SPORTS: „Nach dem verdienten Sieg gegen den SV Todesfelde im Halbfinale wollen wir nach 2008 endlich wieder den Kreispokal an den Marschweg bringen. Mit Hartenholm wartet eine schwere Aufgabe auf uns. Der TuS hat momentan in der Verbandsliga einen super Lauf und sollte in der nächsten Saison wieder Landesliga spielen. Unsere Mannschaft ist heiß und bis auf Gennrich und Böttcher (nicht spielberechtigt) stehen alle Spieler zur Verfügung.“

Der Weg ins Finale des TuS Hartenholm

9:0 – TSV Nahe (1. Runde)
6:1 – SG Oering/Seth (Achtelfinale)
3:1 – SSC Phoenix Kisdorf (Viertelfinale)
4:1 – TuS Teutonia Alveslohe (Halbfinale)

Anzeige

Der Weg ins Finale der Kaltenkirchener TS

5:0 (SW) – SC Wakendorf (1. Runde)
8:1 – SV Wahlstedt (Achtelfinale)
2:0 – SV Schackendorf (Viertelfinale)
8:7 n.e – SV Todesfelde (Halbfinale)

Wie sollte eurer Meinung nach die Fortsetzung für den HSV Hamburg aussehen?

View Results

Wird geladen ... Wird geladen ...

Bildquellen

  • Hartenholm Jubel: Lea Paetzold
  • Kaltenkirchener TS: Niklas Runne
Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein